“Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden!” singen die Engel bei der Geburt Jesu vom Himmel herab.
Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit wünschen wir uns Frieden und Harmonie. Darum nehmen wir uns am Heiligen Abend Zeit füreinander und beschenken uns.
Holen uns etwas Wärme in unser Haus.
Anderswo auf der Welt geht es weit weniger friedlich zu. Seit fast zwei Jahren herrscht Krieg in der Ukraine. Tod und Leid auch im Nahen Osten, wo nach dem grausamen Gemetzel der Hamas ebenfalls Krieg herrscht.
Ist der „Friede auf Erden“, den die Engel verkünden, nur eine frommer Weihnachtswunsch?
Doch die Engel belassen es nicht bei ihrem himmlischen Gesang. Sie schicken die Hirten auf dem Felde zum Stall von Bethlehem, damit sie es mit eigenen Augen sehen, was ihnen verheißen ist.
Dort finden sie Jesus, den Heiland, als Säugling in einer Futterkrippe liegen.
Er wird in keine heile Märchenwelt hineingeboren, sondern in die harte Wirklichkeit dieser Welt, die auch uns zu schaffen macht. Der Sohn Gottes kommt in eine Welt, in der es Herbergslosigkeit gibt und brutale Gewalt, weshalb Joseph mit seiner Familie ins Ausland fliehen muss, um den Schergen des Herodes zu entkommen. In dieser harten Welt soll es Frieden werden, das ist die Botschaft von Weihnachten. Das Kind in der Krippe im armen Stall ist uns dafür zum Zeichen geworden.
Man kann Frieden nicht einfach anordnen. Man kann nicht befehlen: Ab heute ist Frieden. Man kann sich noch nicht einmal selbst dazu zwingen.
Erzwungener Frieden erzeugt nur neue Spannung und neue Feindseligkeit.
Jesus Christus ringt um den Frieden nicht mit Mitteln der Gewalt, sondern mit der Liebe seines Herzens. Er stellt sich neben uns, die wir oft selbst so lieblos und friedlos sind.
Er nimmt uns zärtlich in den Arm und flüstert uns zu: Fürchte dich nicht. Lass dich hineinziehen in meinen Frieden, lass dich anstecken von meiner Liebe.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien friedvolle Weihnachten!
Ihr Pfarrer M. Zink